Eine Spielstätte für Theater, Konzerte und Kleinkunst gehört in die Mitte
Der CDU-Stadtverband Herford öffnet die Diskussion für ein sogenanntes „JANUP KULTUR“-Zentrum. Mit einer Ideenskizze zeigt die Partei auf, dass das geplante Kulturzentrum in der Innenstadt möglich ist, und deutlich günstiger realisiert werden kann. Die CDU wendet sich auch gegen eine Verengung der Diskussion auf eine Ja-Nein-Alternative.
Mit dem JANUP KULTUR-Projekt können Theater und Philharmonie in der Innenstadt zur Erzielung weiterer Synergieeffekte vereint werden, ohne dass das Stadtzentrum weiter auseinander gezogen wird. Neben einem großen Konzertsaal für 750 Gäste passen ein Theater und ein weiterer Veranstaltungssaal für jeweils 500 Personen auf die Fläche. Eine Tiefgarage stellt 150 Parkplätze bereit.
Das vom Bürgermeister am ehemaligen Güterbahnhof neben der Bahn favorisierte OWL-Forum für 147 Mio. € ist für Herford zu groß und damit viel zu teuer. Zudem ist der geplante Standort unpassend und birgt eine Reihe von Risiken und Problemen: So ist völlig unklar, ob und in welcher Größenordnung Sanierungskosten für kontaminierte Böden auf die Stadt zukommen. Ebenso sind durch die Lage neben der ICE-Strecke störende Lärmbelästigungen zu befürchten. Letztlich ist fraglich, ob in der Lage ein Theater und eine Philharmonie überhaupt angenommen werden.
„Wenn es der Wille der Bürger unserer Stadt ist, ein Kulturzentrum zu errichten, dann müssen Größe und Ort angemessen und realistisch ausgewählt sein. Mit dem JANUP KULTUR-Projekt wäre die Belastung der Stadt weitaus geringer”, so CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jörg Haferkorn; denn nach einer ersten Schätzung der Architekten könnte JANUP KULTUR für 68 Mio. Euro errichtet werden.
„Gleichzeitig könnten nach dem Vorschlag am Janup die wesentlichen unter der Planung OWL-Forum angestrebten Effekte erreicht werden: Zusammenführung von Philharmonie, Theater und freier Kulturszene in einem Haus, sowie eine langfristige und zukunftsfähige Lösung angesichts des bestehenden Sanierungs- und Modernisierungsbedarfs. Ein toller Vorschlag, und das in der Herforder Innenstadt!“, findet Haferkorn.
„Für die Innenstadtentwicklung ist die Spielstätte eine echte Bereicherung und könnte die Attraktivität - auch über die Grenzen der Stadt hinaus - ganz erheblich steigern”, ist sich Ratsherr Andreas Gorsler mit Verweis auf das Böll-Gutachten von 2019 sicher: „Mit den lang ersehnten Räumen für Proben und Konzertvorbereitung bekommt unsere Philharmonie die Spielstätte, die sie verdient. Und Theaterbesucher, Bürger und ,freie Szene' können sich über neue Räume für Begegung und Kultur freuen.“
Die CDU hofft, dass die Studie JANUP KULTUR die weitere Diskussion in den Gremien anregt. Der Vorschlag ließe sich nach dem Willen der Politik auch variieren, z.B. durch einen Erhalt des Theaters am bisherigen Standort. In den Baukosten sind Fördermittel von Bund und Land noch nicht berücksichtigt.
Aus städtebaulicher und stadtplanerischer Sicht ist das Projekt besonders beachtenswert, da alle Innenstädte mit einem schleichenden Attraktivitätsverlust zu kämpfen haben. Wie beim Bau der neuen Feuerwehrgebäude so wird auch bei diesem Projekt von Anfang an eine externe und auf die Belange öffentlicher Auftraggeber spezialisierte professionelle Beratung notwendig sein. Im Hinblick auf die Betriebskosten muss von Anfang an der Fokus auf Kostenneutralität gelegt werden. Jörg Haferkorn: „Nach vielen Gesprächen mit Bürgern und Fachleuten von außerhalb glauben wir, der Stadt einen diskussionswürdigen Vorschlag zu unterbreiten. Zu dieser Diskussion laden wir alle Bürger ein.“