Kinderbetreuung muss verlässlich sein!
Jedes Kind in Nordrhein-Westfalen hat ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zum vollendeten dritten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung oder in einer Kindertagespflege und ab dem vollendeten dritten Lebensjahr einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung. Für die Stadt Herford stellt das Jugendamt sicher, dass alle Betreuungszeiten in bedarfsgerechtem Umfang und verlässliche Angebote in der Kindertagespflege vorgehalten werden.
Nach Mitteilungen einiger Eltern erfolgt die Betreuung jedoch nicht in allen Kindertageseinrichtungen in der Stadt verlässlich. So sind in den vergangenen Monaten Fälle bekannt geworden, in denen die abgeschlossenen Betreuungsverträge nicht erfüllt wurden und die Eltern die Betreuung ihrer Kinder mehrfach kurzfristig selbst übernehmen mussten oder Betreuungszeiten eingeschränkt wurden.
In der Verwaltungsvorlage zum Jugendhilfeausschuss (JH/27/2023) bestätigt die Stadt, dass Kindertageseinrichtungen von drei Trägern häufiger von Personalausfällen betroffen waren.
Es löst ein Störgefühl aus, wenn es bei grundsätzlich vergleichbarer finanzieller und personeller Ausstattung einigen Kindertageseinrichtungen gelingt, die Betreuungsverträge ohne Ausfälle zu erfüllen, dagegen aber andere Einrichtungen diese Verlässlichkeit nicht bieten können. Dies ist auch nicht allein mit fehlenden Fachkräften zu erklären, da es der Mehrheit der Einrichtungen trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen gelingt, die Betreuungsverträge zu erfüllen.
„Ich erwarte, dass die Stadt den Sorgen der Eltern nachgeht, ihre Nöte ernst nimmt und den Anspruch auf einen verlässlichen Betreuungsplatz bei allen Trägern mit dem nötigen Nachdruck sicherstellt“, fordert der CDU Stadtverbandsvorsitzende Jörg Haferkorn.
In einem ersten Schritt erscheint es sinnvoll, dass die Verwaltung mit den Trägern beratend in den Austausch geht, bei denen sich die Ausfälle besonders häufen, um hier Verbesserungspotentiale aufzudecken.
In zahlreichen Gesprächen mit Eltern haben wir den Eindruck gewonnen, dass die schwierige Situation jedenfalls nicht auf fehlenden Einsatz der pädagogischen Mitarbeiter zurückzuführen ist. „Ich bin davon überzeugt, dass die Erzieher, die ihnen anvertrauten Kinder liebevoll und engagiert betreuen und sie aufmerksam durch den Tag begleiten. Dafür möchten wir Ihnen, liebe Erzieherinnen und Erzieher unsere Achtung und unseren Dank aussprechen“, so Haferkorn.