„OWL-Forum – ja/nein/vielleicht?“
„OWL-Forum – ja/nein/vielleicht?“ lautete das Motto einer Diskussionsveranstaltung zu der der CDU-Stadtverband Herford am Mittwochabend in die Parkstuben des Stadtparks Schützenhof eingeladen hatte. Zahlreiche Interessierte fanden sich ein, um sich über alle Fragen rund um eine neue Kulturstätte in Herford auszutauschen.
Unser Stadtverbandsvorsitzender Jörg Haferkorn begrüßte alle Gäste zu der Veranstaltung und wünschte nach einigen einleitenden Worten anregende Diskussionen. Als Referenten hatte der Organisator und Moderator des Abends Andreas Gorsler, stellv. Vorsitzender des Beirats der Kultur Herford gGmbH, unter anderem Christian Kötter-Lixfeld, seit 01. November Geschäftsführer der Kultur Herford gGmbH und Dr. Ralf Struthoff, Vorsitzender des NWD-Freundeskreises eingeladen. Beide stellten in kurzen Vorträgen ihre Sicht der Dinge vor.
Christian Kötter-Lixfeld ging es dabei vor allem um eine Modernisierung der Kultur, um neue Schichten zu erschließen und für Kultur zu begeistern. Dafür bietet dafür das OWL-Forum seiner Ansicht nach eine gute Chance. Neben dem Theater und der NWD könnte auch die sog. „freie Szene“ das Gebäude nutzen, wie etwa der Kulturbeutel oder das Musikkontor. Dr. Struthoff hob vor allem die große Qualität und Anziehungskraft der Nordwestdeutschen Philharmonie hervor und sprach sich dafür aus, hier endlich adäquate Räumlichkeiten für dieses „herausragende Orchester“ zu schaffen, die auch den rechtlichen Vorgaben entsprechen …
Als „Überraschungsgast“ hatte Andreas Gorsler Sofia Haak eingeladen. Die Absolventin des Masterstudiengangs „Integrated Architectural Design“ an der FH-OWL in Detmold stellte ihre Masterthesis vor, in der sich die gebürtige Herforderin mit einem möglichen OWL-Forum beschäftigt hat. Dabei ging sie vor allem auch auf die potenziellen Standorte für ein neues „Haus der Kultur“ ein und erklärte den Teilnehmern sehr schlüssig, warum sie sich in ihrer Masterarbeit für den jetzigen Standort der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse entschieden hatte. Auch ein mögliches Designbeispiel hatte sie dabei, was spürbar auf Zustimmung bei zahlreichen Anwesenden traf. „Der Standort zwischen den Straßen Auf der Freiheit, Abteistraße und der Aa bietet viele Vorteile und sorgt dafür, dass die Kultur ins Herz der Stadt kommt“, war eine ihrer Thesen. Sie zeigte den Anwesenden ein harmonisches, offenes Gebäudedesign, dass energetisch auf dem neuesten Stand der Technik ist und neben zahlreichen Flächen für Gastronomie und Aufenthalt auch genügend Platz für Funktionsräume und vor allem je einen Saal für Theater und Philharmonie böte.
„So ein Kulturzentrum gehört nicht in den Außenbereich, sondern ins Leben!“ war wohl eine der häufigsten Aussagen, die man in der anschließenden Diskussion hören konnte. Viele der Anwesenden teilten ihre Sicht der Dinge mit, sprachen sich für eine gemeinsame Spielstätte für NWD und Theater aus, einige konnten einer dezentralen Variante mehr abgewinnen.
Silvia Czentarra-Thies, Präsidentin der Schützengesellschaft zu Herford von 1832 e.V. sprach sich in ihrem Beitrag für den Erhalt des Schützenhofes aus und führte dabei den Schützenhof Paderborn als leuchtendes Beispiel einer gelungenen Nutzung an. Auch wiesen einige Diskussionsteilnehmer darauf hin, dass nun wohl klar sei, dass der Denkmalschutz einen Abriss des Stadttheaters nicht erlauben würde und man gezwungen sei, auch diesen Standort zu erhalten. Ohnehin werde es ja noch Jahre bis zur Fertigstellung dauern, wenn die Stadt sich für einen Neubau eines neuen Kulturzentrums entschließen würde.
Nach über zwei Stunden waren sich alle Teilnehmer einig, dass es gut ist, dass man nun die Chance erhalten habe, das ganze Thema von Grund auf zu diskutieren. Nach einer ehrlichen Bestandsaufnahme sollte man zunächst den Bedarf aller potenziell Beteiligten ermitteln (NWD, Theater, Musikschule, …) und sich dann auf gemeinsame Ziele einigen. „Erst muss klar sein, was wir haben und was wir brauchen, danach können wir uns Gedanken um die Umsetzung machen!“ lautet unser Fazit des Abends. Dabei sollten die Entscheidungsträger bei jedem Schritt die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen und eine offene Diskussion ohne Vorfestlegungen ermöglichen. Die CDU wird dazu gerne ihren Teil beitragen.