Wenn man die Berichterstattung über den aktuellen Baumangel auf dem Dach des KMG liest, da dort eine zu schwere Lüftungsanlage installiert worden ist, kann man als interessierter Leser wieder einmal nur den Kopf schütteln über die Arbeitsweise des Bauamtes. Der aktuelle Sachstandsbericht in Herford lässt sich wie folgt zusammenfassen: In der Herforder Feuerwehr stinkt es zeitweise nach Kloake, der naturwissenschaftliche Trakt des RGH muss in Folge selbst verursachter Mängel gar abgerissen werden und die Anwohner an der Salzufler Straße können nur schwerlich ein Loblied auf die hiesige Bauverwaltung anstimmen.
Nichtsdestotrotz ist es aber interessant, wie die Verantwortlichkeit mittlerweile geübt weggeschoben bzw. runter gespielt wird. Ja, die Traglast der Decke könne die Lüftungsanlage statisch nicht sicher halten. Aber es ginge ja auch nur um 5 Quadratmeter. Ja, die Mehrkosten von 15.000€ seien sowieso eingeplant gewesen. Und abermals ja, der Fehler wird behoben und die Behebung würde lediglich zwei bis drei Tage beanspruchen, so Baudezernent Dr. Böhm. Bei so viel Harmonie und Problemlosigkeit, traut man sich kaum die stetig wiederkehrende Frage zu stellen, die sich aber immer wieder geradezu aufdrängt: Ist das Bauamt mit den zahlreichen und tempointensiven Bauvorhaben des Bürgermeisters überfordert? Der Eindruck erhärtet sich leider kontinuierlich – und nicht erst in Zeiten des Wahlkampfes, schreibt Thomas Beck, Pressesprecher der CDU-Herford.
Ferner interessiert uns als CDU die Frage, ob diesmal Verantwortliche für diesen Baufehler haftbar gemacht werden können; getragen von der Hoffnung, dass die Nachforschung nicht wie beim RGH im Sande verläuft. Denn auch die bereits eingeplanten Mehrkosten von 15.000 €, die scheinbar als Peanuts abgetan werden, sind viel Geld für zahlreiche Menschen in Herford, die man auch sinnvoller z.B. zur Bewältigung der Corona – Folgen hätte einsetzten können.
Ferner steht die Frage im Raum, ob zu bestimmten Zeiten durch die zu schwere Lüftungsanlage eine Gefahr für Schüler, Lehrer oder Baupersonal bestanden hat.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob es mittlerweile üblich ist, größere Geldmengen bei Bauvorhaben in Reserve zu legen, um eventuelle Baufehler schnell zu beheben und wie diese Gelder im Haushaltsplan verbucht werden. Denn auch für dieses Geld kommt der Steuerzahler auf.
Die abschließende Frage geht in Richtung Gesamtverantwortung. Da der Fisch wie der Volksmund weiß, seit jeher vom Kopfe her stinkt, möchten wir wissen, wer die Konsequenzen für den erneuten Baufehler trägt und welche Haltung der Verwaltungschef Tim Kähler zu den wiederholten Unzulänglichkeiten in seinem Baudezernat einnimmt, schreibt Thomas Beck.